Von der weltweit zur Verfügung stehenden Fläche, die landwirtschaftlich genutzt wird, werden ca. 3% für den Anbau von Baumwolle verwendet. Auf diesen Flächen werden jährlich ca. 33 Millionen Tonnen Baumwolle geerntet, davon stammen ca. 25 Millionen Tonnen aus gentechnisch veränderten Baumwollpflanzen. Mehr als drei Viertel der weltweit geernteten Baumwolle stammt aus gentechnisch Veränderten Pflanzen! Vor allem in Indien, China und in den USA werden solche im Erbgut veränderten Pflanzen genutzt. Starke Zuwächse beim nutzen solcher Pflanzen werden zudem aus Australien gemeldet.

Gerade einmal 60.000 Tonnen stammen biologischem Anbau. Das ist nicht einmal 1 Prozent der weltweiten Baumwollernte!

Die Preise für Baumwolle bewegen sich auf recht hohem Niveau. Vor allem aufstrebende Staaten, wie Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (das sind die sogenannten BRICS-Staaten) haben einen stark steigenden Bedarf an dem Material. Da in den Anbauländern Trockenheit oder Überschwemmungen die Ernte stark beeinflussen, ist der Baumwollpreis ebenfalls Saisonalen Schwankungen ausgesetzt. Klimawandel und daraus folgende längere Trockenzeiten oder stärkere Überschwemmungen verursachen immer mehr Schwierigkeiten, eine kontinuierliche Ernte einzufahren. Baumwolle ist in der Anpflanzung sehr sensibel: wenn der Samen ausgebracht wird, kann dieser ohne Regen nicht keimen, wenn die Baumwolle acht bis neun Monate später reif ist, wird unbedingt Trockenheit für eine gute Ernte benötigt.

Inzwischen haben sich im konventionellen Anbau Hochleistungssorten durchgesetzt. Zwischen Aussaat und Ernte werden diese Baumwollkulturen ca. zwanzig Mal gegen Schädlinge gespritzt. Ohne künstliche Düngung und Beregnung bleiben die Erträge weit hinter den Erwartungen zurück. Aufgrund der Witterungsanfälligkeit der Baumwollpflanzen und der unbedingten Notwendigkeit von Trockenheit in der Erntezeit haben sich als Hauptanbaugebiete solche herausgestellt, die über ein trockenes Wüstenklima verfügen. Daraus folgt allerdings ein sehr hoher Wasserverbrauch in den ohnehin schon sehr trockenen Landschaften. Umweltschäden durch Kunstdünger und die Eingesetzten Pestizide fallen dort dann noch stärker aus. Durch die Überbewirtschaftung der Böden mit diesen Monokulturen in riesigen Feldern ergeben sich zudem starke Bodenerosionen. Zudem müssen Baumwollbauern mittlerweile mehr als die Hälfte Ihrer Einnahmen für Kunstdünger, Pestizide und Samen ausgeben. Bleibt eine Ernte nur einmal hinter den Erwartungen zurück, ist in den meisten Fällen der sofortige Ruin der Bauern die Folge.

Die Folgen des konventionellen Baumwollanbaus sind verheerend:

Laut Schätzungen der Unicef arbeiten mittlerweile ca. 90 Millionen Kinder in der Baumwollindustrie. Etwa ein viertel der weltweit eingesetzten Insektizide und etwa 10 Prozent der Pestizide werden im Baumwollanbau eingesetzt. Extremstes Beispiel ist Afrika: 80 Prozent aller eingesetzten Pestizide gehen in die Baumwollproduktion. Da es in diesen Ländern keinerlei Arbeitsschutz gibt sterben laut der WHO derzeit pro Jahr etwa 20.000 Menschen durch die Folgen des Pestizideinsatzes im Baumwollanbau. Die Ursachen liegen meist in der Unsachgemäßen Lagerung (Pestizide werden im Wohnraum gelagert), sowie einer sehr unsachgemäßen Entsorgung der leeren Gefäße. Diese bleiben einfach auf dem Feld liegen. Zwar gibt es einmalige Hinweise zum Umgang mit den Pestiziden für die Arbeiter, diese erfolgen aber nicht kontinuierlich. Durch die hohe Analphabeten Rate unter den Baumwollarbeitern können diese zudem nicht die Hinweise zum Schutz vor den Pestiziden lesen.

Mittlerweile befindet sich der Baumwollanbau in einer immer schneller laufenden Spirale. Intensivere Produktion mit höheren Erträgen wird durch immer mehr zunehmenden Einsatz von Pestiziden und hohem Einsatz von Kunstdünger erreicht. Der immer höhere Wasserverbrauch trägt zur sprichwörtlichen Verwüstung ganzer Landstriche bei. Für ein Kilogramm Baumwolle wird ca 1 Kubikmeter Wasser verbraucht (das sind 1.000 Liter), für eine einzige Jeans werden durch weitere Prozessschritte, wie z.B. das Färben insgesamt 8 Kubikmeter (das sind 8.000 Liter) Wasser verbraucht.